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Validität
Bei der Erstellung von Webseiten, auch von dieser hier, achte ich immer darauf, dass sie aus validem (X)HTML und, wenn möglich, auch CSS bestehen und zeige die Tatsache, dass mir das wichtig ist, durch die entsprechenden Logos des W3C auf der Homepage an.
Doch was ist diese ominöse »Validität« überhaupt? Und warum ist sie mir so wichtig?
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Validität – was bedeutet das?
Im Grunde bedeutet Validität nichts anderes, als dass eine Webseite so erstellt wurde, dass sie dem offiziellen Standard des W3C, der wohl wichtigsten Standardisierungsorganisation im Web-Breich, entspricht.
Webseiten werden in einer Beschreibungssprache erstellt, die (X)HTML heißt. Außerdem verwenden moderne Webseiten eine weitere Beschreibungssprache, CSS, die die Darstellung regelt. Der Webbrowser eines Besuchers der Seite liest die in diesen Beschreibungssprachen verfassten Dateien und zeigt dann die Seite auf dem Bildschirm an.
Warum ist Validität wichtig?
Damit die Webseiten von allen Browsern (z.B. Mozilla Firefox, Internet Explorer, Opera, Safari, Konqueror und wie sie alle heißen) gleichermaßen verstanden und angezeigt werden können, müssen sich die Dateien, die diese Seiten beschreiben, an die genannten Standards halten. Ansonsten kann es sein, dass verschiedene Browser Teile der Seiten nicht verstehen und nicht anzeigen können, obwohl sie technisch dazu in der Lage wären. Dies betrifft insbesondere auch Spezialbrowser, wie sie z.B. von blinden Menschen eingesetzt werden. Solche Browser verschlucken sich leicht an »schlechtem« Code, und das sorgt dafür, dass Menschen, die sie benutzen, die Seiten nicht betrachten können.
Können nicht alle Leute denselben Browser verwenden?
Auch wenn man auf keinen solchen besonderen Browser angewiesen ist, ist es wichtig, dass es viele verschiedene Browser gibt, und nicht nur ein einziger den Markt dominiert. So kann nicht ein einzelner Browserhersteller die Weiterentwicklung des Web nach seinen Geschäftsinteressen bestimmen, wie dies Microsoft jahrelang getan hat, sondern eine unabhängige Standardisierungsorganisation tut dies in einem offenen Prozess.
Browservielfalt sorgt für gesunde Konkurrenz zwischen den Browserentwicklern und somit dafür, dass das Web nicht stehen bleibt, sondern sich immer weiter entwickelt – natürlich auf der Basis von Webstandards. Nicht zuletzt sorgt die Vielfalt auch für mehr Sicherheit. Wenn es zahlreiche verschiedene Browser gibt, und in einem davon werden Sicherheitsprobleme festgestellt, kann man – bis diese Probleme behoben sind - einen anderen Browser verwenden, bei dem sie nicht bestehen. Zudem macht dies auch Angreifern das Leben schwerer, da sie sich nicht darauf verlassen können, dass alle Nutzer denselben Browser verwenden und somit in verschiedenen Browsern nach Sicherheitslücken suchen müssen, die sie ausnutzen können.
Und diese Logos? Reine Angeberei?
Es gibt einige Webdesigner, die – obgleich sie sich der Richtigkeit und Wichtigkeit valider Webseiten bewusst sind – die Meinung vertreten, das Zeigen der W3C-Validitätslogos auf einer Homepage sei reine Angeberei von Anfängern, die sich damit brüsten wollen, wie toll sie doch sind, dass sie valide Webseiten zusammencoden können und dass die Darstellung der Logos ansonsten keinen wirklichen Zweck erfüllt. Das sehe ich anders.
Warum sollte man auch mit Validität angeben wollen? Es gehören keine besonderen Fähigkeiten dazu, validen (X)HTML- und CSS-Code zu erstellen, nur ein bisschen guter Wille und Sorgfalt.
Warum aber dann diese Logos? Nun, eigentlich sollte die Erstellung von validem Markup eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn ich Software entwickle, ist mir auch klar, dass ich mich an die Regeln, die meine Programmiersprache vorgibt, halten muss, damit mein Programm compiliert wird und später läuft. Anders bei HTML und CSS. Hier haben die verschiedenen Browser über die Jahre hinweg eine gewisse Toleranz für faule Webentwickler ausgebildet, und so wurden im Laufe der Browserkriege nicht nur haufenweise überflüssige Zusatzfunktionen in die Browser eingaut, um mit falschem Code (je nach Software unterschiedlich) dennoch ein einigermaßen gutes Ergebnis zu erzielen, sondern HTML wurde zusätzlich auch noch um nicht-standardmäßige Funktionen aufgebohrt, die nur in bestimmten Browsern funktionieren.
Und was helfen da diese Logos?
Leider ist es immer noch der Fall, dass zahlreiche Menschen, die Webseiten entwickeln, gar nicht wissen, dass es überhaupt Standards für HTML, CSS und Co. gibt. Viele Webentwickler haben ihre Kunst nicht wirklich erlernt, sondern durch Trial-and-Error im Laufe der Zeit entwickelt. Und so entstehen eben HTML-Seiten, die vollkommen fehlerhaften Code enthalten und daher nur in bestimmten Browsern wie gewünscht angezeigt werden.
Hier kommen die Logos ins Spiel. Durch die prominente Platzierung der Logos auf standardkonformen Homepages wird die Existenz dieser Standards erst ins Bewusstsein gebracht. Auch ich wusste früher nicht, was das W3C ist, dass es Standards für HTML und CSS gibt und dass Microsoft nicht das Internet erfunden hat. Durch die Validitäts-Logos des W3C habe ich entdeckt, was Standardkonformität bedeutet und welche Vorteile sie bringt. Und darum platziere ich diese Logos auf meinen Seiten.